Heizen mit Split-Klimaanlagen effektiv?
Heizen mit Split-Klimaanlagen effektiv?
Heizkosten sparen mit Klimaanlagen?
In Asien und Nordeuropa werden Split-Klimaanlagen bereits seit Jahren nicht nur zum Kühlen, sondern auch zum Heizen genutzt. Doch kann diese Lösung auch in Deutschland sinnvoll eingesetzt werden? Technik-YouTuber Andreas Schmitz zeigt in seinem millionenfach geklickten Video, wie er seine Ölheizung durch fest installierte Split-Klimaanlagen ersetzt hat. Das Ergebnis: erhebliche Heizkosteneinsparungen.
Umstieg auf Split-Klimaanlagen: Der DIY-Ansatz
Kaum hatte Schmitz ein Haus gekauft, begann er, es auf nachhaltige Energieversorgung umzustellen. Zunächst installierte er eine Photovoltaikanlage auf Carport und Veranda. Den Solarstrom wollte er ursprünglich für eine zentrale Wärmepumpe nutzen. Doch die Rückmeldungen der Heizungsbauer enttäuschten: Laut ihnen sei eine Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung und neuen Heizkörpern möglich. Die veranschlagten Kosten waren für Schmitz, der bereits den Hauskredit abzubezahlen hatte, nicht tragbar.
Alternative gefunden: Heizen mit Split-Klimaanlagen
Der Wechsel zur Split-Klimaanlage war für Schmitz naheliegend. Denn das System ist technisch eng verwandt mit Wärmepumpen und ermöglicht es, jeden Raum individuell zu temperieren. Sechs Geräte in verschiedenen Zimmern seines Hauses übernahmen die Hauptheizfunktion. Die Kosten für die Installation beliefen sich auf rund 6.000 Euro. Auch der spätere Austausch einer der Geräte gegen eine leistungsstärkere Variante erhöhte die Gesamtausgaben nur geringfügig.
Vorteile: Heizkostensenkung und Flexibilität
Berechnungen zeigen, dass die Heizkosten durch den Einsatz der Klimaanlagen deutlich gesunken sind. Vorher lagen die theoretischen jährlichen Heizkosten bei fast 2.800 Euro für die reine Ölheizung. Mit den Split-Klimaanlagen belaufen sich die jährlichen Kosten auf 1.682 Euro, selbst ohne Photovoltaikstrom. Die Einsparung von rund 1.000 Euro ist beachtlich.
Mit Photovoltaikstrom und der Einspeisevergütung konnte Schmitz seine jährlichen Heizkosten sogar um bis zu 2.700 Euro senken. Auch die Flexibilität spricht für die Klimaanlagen: „Man kann jeden Raum heizen oder kühlen, wie man will“, sagt Schmitz.
Nachteile: Wartungsaufwand und Ästhetik
Trotz der Einsparungen gibt es auch einige Nachteile. Die Außengeräte der Split-Klimaanlagen sind an der Fassade sichtbar und können das Erscheinungsbild des Hauses beeinträchtigen. Zudem ist eine regelmäßige Reinigung der Innengeräte notwendig, was zusätzliche Arbeit bedeutet. Nach dem Abschalten der Klimaanlage kühlt der Raum außerdem schneller ab, als es bei klassischen wassergeführten Heizsystemen der Fall ist. Zudem empfinden manche Nutzer die spürbaren Luftströme und die Geräuschentwicklung bei hohen Leistungsstufen als störend.
Fazit: Split-Klimaanlagen als Heizungsersatz?
Für Andreas Schmitz hat sich der Einsatz von Split-Klimaanlagen in Verbindung mit seiner Photovoltaikanlage bewährt. Er sieht die Lösung jedoch nicht als allgemeingültige Empfehlung: „Ich kann das nicht jedem als Patentlösung empfehlen“, sagt er. Besonders bei ungedämmten Gebäuden oder fehlender Eigenstromversorgung könnte der Energieverbrauch höher ausfallen.
Experten wie Marek Miara vom Fraunhofer-Institut weisen zudem darauf hin, dass Wärmepumpen auch in alten Gebäuden mit klassischen Heizkörpern funktionieren können. Eine Fußbodenheizung ist dafür nicht zwingend notwendig. Wer also auf der Suche nach einer effizienten Heizungslösung ist, sollte verschiedene Systeme genau prüfen und sich beraten lassen.
Der Blick auf die Kosten:
Heizsystem | Jahreskosten | Kommentar |
---|---|---|
Ölheizung | 2.772 Euro | Hoher Ölverbrauch bei alter Technik |
Split-Klimaanlagen | 1.682 Euro | Selbst ohne PV-Strom Einsparung von ca. 1.000 Euro |
Split-Klimaanlagen (mit PV-Strom) | 1.297 Euro | Zusätzliche Einsparungen durch Eigenverbrauch und Einspeisevergütung |
Trotz dieser Ersparnisse bleibt die Wahl der passenden Heiztechnik eine individuelle Entscheidung. In jedem Fall gilt: Vor dem Umstieg lohnt sich eine ausführliche Beratung, um alle Optionen – von Wärmepumpen bis hin zu Split-Klimaanlagen – genau abzuwägen.